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Hannover/Bremen (epd). Die Zahl der Jugendlichen, die sich für eine Konfirmation entscheiden, ist in den evangelischen Kirchen in Niedersachsen und Bremen wie auch bundesweit rückläufig. Zwischen 2013 und 2022 sank sie in Bremen um gut 50 Prozent auf 804, wie eine Auswertung von Zahlen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für eine Studie ergab. In den niedersächsischen Kirchen war die Abnahme mit gut 45 Prozent auf 2.846 in 2022 am deutlichsten in der oldenburgischen Kirche spürbar.

Die Daten aus dem Buch zur «3. Konfi-Studie», das im Sommer veröffentlicht werden soll, zeigen auch bereits vor der Corona-Pandemie einen stetigen Rückgang. In der hannoverschen Landeskirche als größter in Niedersachsen lag er bei knapp 40 Prozent von 30.585 in 2013 auf 18.484 in 2022. Ähnlich sieht die Entwicklung in den Landeskirchen Braunschweig (2022: 2.208 Konfirmationen), Schaumburg-Lippe (353) und bei der Reformierten Kirche (1.180) aus.

Laut dem Sprecher der hannoverschen Landeskirche, Benjamin Simon-Hinkelmann, liegen die Zahlen dabei jeweils etwas höher, da es sich um vorläufige Hochrechnungen handle, die an die EKD weitergegeben würden. In der Regel meldeten einzelne Gemeinden noch Zahlen nach, sagte er. So seien es nach Daten der Landeskirche in 2022 knapp 19.000 Konfirmationen gewesen.

Nach wie vor zählen der Konfirmandenunterricht und die anschließende Konfirmation zu den bestbesuchten Angeboten innerhalb der evangelischen Kirche, wie der Ludwigsburger Professor für Gemeindepädagogik Wolfgang Ilg als einer der Autoren der Studie erläutert. Den Berechnungen zufolge haben sich in Deutschland 2022 noch knapp 80 Prozent der evangelischen Jugendlichen in der entsprechenden Altersgruppe für die Konfirmation entschieden.

Doch auch dieser Anteil nimmt bundesweit ab, mit regionalen Unterschieden. Die Autoren der Studie haben auch berechnet, wie hoch der Anteil der Konfirmierten an den 14-Jährigen und damit gesamtgesellschaftlich war. Dieser fiel von noch mehr als 30 Prozent in 2008 auf knapp 18 Prozent in 2022. Vor der Corona-Pandemie lag er 2019 bei gut 21 Prozent.