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Wiesbaden/Hannover/Bremen (epd). Die Zuwanderung nach Deutschland hat im vergangenen Jahr einen Höchststand erreicht. 2,137 Millionen Menschen zogen in die Bundesrepublik, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Auch Niedersachsen und Bremen verzeichneten deutlich mehr Zuwanderer als noch im Vorjahr. Nach Deutschland kamen 2015 rund 46 Prozent mehr Menschen als im Jahr 2014. Dagegen verließen insgesamt 998.000 Personen das Land, 83.000 (neun Prozent) mehr als im Vorjahr. Damit ergibt sich ein Wanderungsüberschuss von 1,139 Millionen Menschen - ein Rekord seit Bestehen der Bundesrepublik, wie sich aus vorläufigen Ergebnissen der Statistiker ergibt.

Nach Niedersachsen zogen 2015 genau 206.650 Menschen aus dem Ausland, 48,5 Prozent mehr als noch 2014. Rund 87.050 Menschen verließen das Bundesland. Das waren rund 1.910 mehr als im Jahr zuvor. Damit beträgt der Wanderungsüberschuss rund 119.600 Personen. Nach Bremen zogen rund 21.540 Menschen aus dem Ausland, 45,2 Prozent mehr als 2014. Rund 7.890 Menschen zogen 2015 aus dem kleinsten Bundesland fort. Der Wanderungsüberschuss betrug 13.647 Personen.

Bundesweit waren rund 45 Prozent der Zugewanderten den Angaben zufolge EU-Bürger, 13 Prozent hatten die Staatsangehörigkeit anderer europäischer Länder. 30 Prozent hatten den Pass eines asiatischen Staates, fünf Prozent eines afrikanischen Landes.

Beim Wanderungsüberschuss - also der Differenz aus Zu- und Fortzügen - ergibt sich ein etwas anderes Bild. Den größten Anteil hatten dort mit 47 Prozent Bürger asiatischer Staaten. Der Überschuss stieg vor allem bei Syrern (von 66.000 auf 298.000), Afghanen (von 11.000 auf 80.000), Irakern (von 4.000 auf 60.000) und Pakistanern (von 7.000 auf 20.000)

Die Zuzüge aus europäischen Ländern hatten einen Anteil von 27 Prozent am Wanderungsüberschuss. Eine deutliche Zunahme verzeichneten die Statistiker für Albaner (von 12.000 auf 47.000), Rumänen (von 80.000 auf 92.000), Kroaten (von 25.000 auf 40.000) und Bulgaren (von 35.000 auf 40.000). Zugleich ging der Wanderungsüberschuss für serbische Staatsangehörige von 15.000 auf 7.000 zurück.