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7./49. Synode, Donnerstag, 25.05.2023

Zweiter Verhandlungstag eröffnet

Nach der Andacht mit der Synodalen Marion Winkel-Fiedelak eröffnete Synodenpräsidentin Sabine Blütchen den zweiten Verhandlungstag der 7. Tagung der 49. Synode.

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Bericht über die Klärung von pastoralem Professionsspezifikum und zu Interprofessionellen Teams

Über theologische und kirchenrechtliche Fragen zur Bildung von Interprofessionellen Teams hatte der Vorsitzende des Ausschusses für theologische und liturgische Fragen, Schöpfungsverantwortung, Mission und Ökumene, Pfarrer Dr. Oliver Dürr, der Synode einen ausführlichen Bericht vorgelegt.

   
So gebe es einen Grunddissens darüber, „ob es über das ordinierte Pfarramt hinaus eine weitere Grundform der ordnungsgemäßen Beauftragung von nichtordinierten Personen zur Sakramentsverwaltung geben könne“, so Dürr. Gleichwohl sei aber ein Konsens erarbeitet worden, den der Ausschuss für geeignet halte, „mehrere wichtige Bedingungen für die Erarbeitung eines Erprobungsgesetzes anzugeben.“ Dadurch werde eine Erprobung überhaupt ermöglicht, theologische Differenzen nicht übergangen, das Professionsspezifikum des ordinierten Pfarramtes angegeben. Weiter müsse zwischen der Arbeit von Interprofessionen Teams und der Arbeit von Prädikantinnen und Prädikanten auch gesetzlich weiterhin unterschieden und die Zuständigkeiten zur Umsetzung innerkirchlich geklärt werden.
   

Der Ausschuss legte der Synode die Empfehlung vor, dass Nicht-Theologinnen und -Theologen nach entsprechender Ausbildung zwar das Abendmahl austeilen, aber keine Taufe vollziehen dürften. Beides seien „heilsstiftende Sakramente“, die eigentlich nur ordinierten Pastorinnen und Pastoren vorbehalten seien. 

   

Der Synodale Rüdiger Schaarschmidt stellte den Abänderungsantrag: „Die Öffnung zur Erprobung bezieht sich im Erprobungsgesetz auf die Darreichung des Sakraments des Altars (Hl. Abendmahl) und auf das Sakrament der Taufe.“

   

Es schloss sich eine längere intensive Aussprache an. In der Debatte plädierte der Synodale Pfarrer Dr. Tim Unger für die Ordination von Prädikantinnen und Prädikanten, um einen unterschiedlichen Status zu vermeiden. Die Sakramentsverwaltung müsse nahe am Geschehen in den Gemeinden sein. Das solle in den kommenden sechs Jahren erprobt werden, betonte der Diakon und Synodale Johannes Maczewski. Mehrfach wurde eine weitere „Schärfung“ der Ausbildung von Prädikanten gefordert. Die Bedeutung der Ordination wurde dabei wiederholt thematisiert. Pfarrerin Beatrix Konukiewitz verwies darauf, dass die vorgelegte Beschlussvorlage ein Kompromiss unterschiedlicher Positionen sei. „Es ist ein behutsamer Einstieg“, sagte Pfarrerin Wiebke Perzul. Für Bischof Thomas Adomeit war es eine „intensive Diskussion, begründet und gut vorgetragen“. Seine Aufgabe als Bischof sei es, „dass Dinge geordnet und schriftgemäß passieren“. Es sei ein Kompromiss gefunden, zu dem er stehen könne. Dass gelte für ihn persönlich sowohl für den vorgelegten Antrag als auch für den Abänderungsantrag. „Die Entscheidung treffen wir gemeinsam“, betonte der Bischof. Die Diskussion zeige, dass „wir das ordinierte Amt verändern müssen“.

   

In geheimer Abstimmung votierten 29 Synodale für den Abänderungsantrag, bei 19 Gegenstimmen und drei Enthaltungen.

 

Der Änderungsantrag muss nun in den vorliegenden Gesetzestext eingearbeitet und in den synodalen Ausschüssen beraten werden, kündigte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen an. Ebenso müsse die Pfarrervertretung an dem Beratungsprozess erneut beteiligt werden. Aus diesem Grund wurde das „Kirchengesetz zur Erprobung und Entwicklung Interprofessioneller Teams in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg“ von der Tagesordnung genommen. Das Kirchengesetz soll auf der kommenden Synodentagung im November erneut aufgerufen werden.

 

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Bericht aus dem Oberkirchenrat

Den Bericht aus dem Oberkirchenrat stellte Bischof Thomas Adomeit im Plenum vor. Im Anschluss fanden vier Gesprächsrunden mit den Dezernatsleitungen und Bischof Adomeit statt. 

 

Oberkirchenrätin Gudrun Mawick berichtete aus dem Dezernat I Gemeindedienst und Seelsorge. Den Bericht aus Dezernat II Recht und Finanzen stellten die Oberkirchenräte Udo Heinen und Sebastian Groß vor. Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker berichtete aus Dezernat III – Bildung und Diakonie.

 

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Zehn Meter Turm

Ein Kurzfilm von Maximilien van Aertryck und Axel Danielson

 

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Jahresthema 2023 „Zukunft Kirche – Mutig. Zuversichtlich. Lebendig“

Am Donnerstagnachmittag beschäftigte sich die Synode schwerpunktmäßig mit dem Jahresthema 2023 „Zukunft Kirche – Mutig. Zuversichtlich. Lebendig.“ Den Impulsvortrag hielt Pfarrer Dr. Steffen Bauer, seit 2013 Leiter der Ehrenamtsakademie der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau mit Sitz in Darmstadt.

 

Angesichts der in den nächsten Jahren anstehenden Veränderungen mit Blick auf die weiter zurückgehenden Mitgliederzahlen sowie finanziellen und personellen Ressourcen entwickelte Bauer fünf Thesen, warum Kirche sich verändern müsse und warum das ganz neue Möglichkeiten eröffne.

 

Im Anschluss erörterten die Synodalen das Thema nach der Workshop-Methode „World-Café“ in verschiedenen Gesprächsgruppen. 
   
Für die Weiterarbeit an dem Thema hat Pfarrer Dr. Steffen Bauer seinen Vortrag in einem Essay für die neue Ausgabe von „horizont E“ aufbereitet. Das Heft ist zur Zeit im Versand an die Kirchengemeinden. Eine digitale Version des Heftes als *.pdf-Datei unter https://www.kirche-oldenburg.de/aktuell/horizont-e freigeschaltet.

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Anträge zum Thema Klimaschutz

Die Synode beschloß mehrheitlich:
Der Betrag von 1,5 Mio. Euro aus dem Beschäftigungsfonds wird dem Ökofonds zugeschlagen. Es sollen damit klimaschutztechnische Sanierungen mittels Zuschüssen und zinslosen Darlehn gefördert werden. Über die Verwendung der Mittel ist ein detaillierter Nachweis zu führen.

 

Weiterhin beschloss die Synode: 

Der Gemeinsame Kirchenausschuss wird gebeten, eine Arbeitsgruppe „Zukunftsstrategie für den Gebäudebestand in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg“ zu berufen.
Der Arbeitsgruppe sollen angehören: ein Mitglied des Oberkirchenrats, ein Mitglied des Kirchensteuerbeirats, je ein Mitglied aus jedem Kirchenkreis, ein Mitarbeitender / eine Mitarbeiterin der Bauabteilung der Gemeinsamen Kirchenverwaltung (GKV) sowie die Umweltschutzbeauftragte der oldenburgischen Kirche.
   
Der Auftrag der Arbeitsgruppe ist, bis zur 9. Tagung der 49. Synode in einem Jahr Leitlinien und Kriterien für die finanzielle Förderung zum Erhalt vorhandener Immobilien in der oldenburgischen Kirche (Kirchen, Gemeindehäuser, Pfarrhäuser, Verwaltungsgebäude, weitere Immobilien) zu entwickeln. Dabei sei das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu berücksichtigen.

  

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Anträge zum Bericht des Oberkirchenrats

Die Synode beschloss: 

Der Oberkirchenrat wird beauftragt in der Nachfolge des „Maßnahmenkatalogs“ ein „neues Sparkonzept“ zu erstellen. Im Rahmen der Erstellung eines „neuen Sparkonzeptes“ ist die Prioritätensetzung von herausragender Bedeutung. Die Prioriätensetzung soll der 10. Tagung der 49. Synode vorgestellt werden. Deshalb soll diese zunächst erarbeitet werden.

   

Weiterhin beschloss die Synode: 
Angesichts der Strukturen im Dezernat II Referat - Finanzen wird der Gemeinsame Kirchenausschuss beauftragt die „Überkreuzstruktur“ in der Leitung Oberkirchenrat / Leitung Finanz-Abteilung / Gemeinsame Kirchenverwaltung (GKV) / Gemeindebezogene Dienste (GBD) zu überprüfen, um sinnhafte und effiziente Strukturen zu schaffen, damit zeitnah alle erforderlichen Aufgaben erledigt werden können. 

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Verabschiedung der Gesetze in zweiter Lesung

Die Kirchengesetze, die am Vortag in erster Lesung beraten und beschlossen worden waren, wurden auch in der zweiten Lesung mit großer Mehrheit verabschiedet. 

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Nachwahl in Gremien

Für verschiedenen Gremien wählte die Synode folgende Personen nach:

- als 1. stellvertretendes synodales Mitglied in den Gemeinsamen Kirchenausschuss:

Ulrike Cepin (Kirchenkreis Oldenburg Stadt)

- als Mitglied in die Diakonische Konferenz: Kreispfarrer Christian Scheuer (KK Friesland-Wilhelmshaven)

- als Mitglied im Finanz- und Personalausschuss: Johannes Maczewski (Kirchenkreis Ammerland).

  

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Jahresthema 2024: „Klimaschutz und Schöpfungsverantwortung“

Bischof Thomas Adomeit stellte das Jahresthema für das Jahr 2024 vor. Um die von Menschen verursachte Erderhitzung zu bremsen, würden zukunftsfähige Lösungen und die Beteiligung aller gesellschaftlichen Kräfte, auch der Kirche benötigt, sagte er. Dies setze eine gute Informationsgrundlage sowohl über die Treibhausgasemissionen, wichtiger Handlungsfelder wie Gebäude, Mobilität, Konsum und Landwirtschaft voraus, als auch über wirksame Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen.


Vorbildliche Beispiele aus der Praxis könnten zu eigenen Projekten in Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen anregen und dazu beitragen, bisherige Gewohnheiten zu überprüfen und im Sinne des Klimaschutzes zu ändern, so Adomeit.

 

Die Synode beschloss das Jahresthema 2024 „Klimaschutz und Schöpfungsverantwortung“ und bat den Gemeinsamen Kirchenausschuss um Vorbereitung.

  

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Vorlagen und Eingaben

Die Eingaben an die Synode wurden zur Weiterarbeit an den Rechts- und Verfassungsausschuss verwiesen. 

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Abschluss der Synodentagung

Der Synodale Pfarrer Kai Wessels dankte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen für die Leitung der Synode.
   
Nach Gebet und Segen durch Bischof Thomas Adomeit schloss Synodenpräsidentin Sabine Blütchen die Verhandlungen der 7. Tagung der 49. Synode.
   
Zu ihrer 8. Tagung wird die 49. Synode vom 23. bis 25. November 2023 im Evangelischen Bildungshaus Rastede zusammenkommen.
   
Von der Synodentagung berichteten Esben Fest, Dirk-Michael Grötzsch, Pfarrer Hans-Werner Kögel, Luise Pahl, Sabine Schlösser und Lucas Söker.

 

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