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2. Tagung der 47. Synode ist eröffnet

In ungewohntem Ambiente eröffnete die Präsidentin Sabine Blütchen am Donnerstag die 2. Tagung der 47. Synode in Rastede. Weil unter anderem eine Entscheidung über die Zukunft der Heimvolkshochschule Rastede auf der Tagesordnung stand, war die Synode von ihrem langjährigen Tagungsort auf das Akademiehotel Rastede ausgewichen. „Wir werden uns mit den ganz normalen Themen einer Herbstsynode befassen", sagte die Präsidentin, in ihrer Einführung „aber auch mit dem besonderen thematischen Schwerpunkt Ehrenamt und der Wahl einer neuen Oberkirchenrätin." Nicht zuletzt setzte sich die Synode konstruktiv mit dem Anlageverlust der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg und den damit zusammenhängenden Kommunikationsproblemen auseinander. Blütchen begrüßte besonders Oberkirchenrätin Dr. Albrecht, die zum letzten Mal an einer Tagung der Synode teilnahm, und Bischof Jan Janssen zu seiner ersten Synodaltagung.

In seiner Predigt im Eröffnungsgottesdienst in der Rasteder St.-Ulrichs-Kirche hatte der Bischof unter Bezug auf die Klagelieder (3, 21-24) gegen alle Unbegreiflichkeiten des Menschen zu einem Neuanfang in einer „hoffnungsvollen Kirche" aufgerufen.

Oldenburger Kirche will mehr Krippenplätze schaffen

Die 47. Synode hat auf ihrer 2. Tagung ein Konzept zum Ausbau des Betreuungsangebotes für Kinder unter 3 Jahren in den Kindertagesstätten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg beraten und beschlossen, ab 2009 den Ausbau der evangelischen Krippenplätze bis 2013 mit jährlich 240.000 Euro zu fördern.  Derzeit gibt es in den 110 evangelischen Kindertagesstätten zwischen Wangerooge und den Dammer Bergen zehn Krippengruppen mit rund 150 Plätzen und sieben altersübergreifende Gruppen.

Wie der Vorsitzende des Ausschusses für Jugend und Bildung, kirchliche Werke, Einrichtungen und Öffentlichkeitsarbeit, Rüdiger Schaarschmidt ausführte, ist seit der Einführung des Elterngeldes am 1. Januar 2007 die Nachfrage nach Betreuungsangeboten für Kinder ab etwa einem Jahr deutlich gestiegen.

 

"Kann, will und darf die Kirche steuern?"

Dies ist die Überschrift eines Vortrags, den der Finanzreferent der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Oberkirchenrat Thomas Begrich, am Donnerstag vor der Synode hielt. Begrich stellte darin "einigen Handlungsbedarf" in der evangelischen Kirche fest und ermutigte die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg mit seinen Ausführungen, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.

Evangelische Heimvolkshochschule in Rastede bleibt bestehen

Die Evangelische Heimvolkshochschule Rastede bleibt erhalten und soll weiter ausgebaut werden. Dies beschloss die 47. Synode  am Donnerstag  auf  ihrer zweiten Tagung. Dafür sollen im kommenden Jahr knapp zwei Millionen Jahre Euro für nötige Baumaßnahmen bereit gestellt werden. Die Investition soll aus Rücklagen finanziert werden. Gleichzeitig wurde der Oberkirchenrat beauftragt, die Volkshochschule inhaltlich und konzeptionell zum „Bildungszentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg“ auszubauen.

Das neue Bildungszentrum stärke das Profil der Kirche als Bildungsträger, sagte Oberkirchenrat Olaf Grobleben. Für die Modernisierung des Hauses werden in den Haushalten 2010 und 2011 jeweils 225.000 Euro eingestellt. Außerdem sollen öffentliche Mittel eingeworben werden.

Vom Glanz des Ehrenamtes

 

Synode verabschiedet Haushalt

Eine Fortsetzung des Sparkurses und die Stärkung alternativer Einnahmequellen sind die zwei Handlungsstränge, mit denen die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg den Einnahmerückgängen entgegenwirken möchte. Dies führte  Oberkirchenrat Wolfram Friedrichs am Donnerstag in seiner Haushaltsrede bei der 2. Tagung der 47. Synode in Rastede aus.  Angesichts langfristig sinkender Kirchensteuererträge erforderten alternative Finanzquellen weiterhin besondere Aufmerksamkeit. Auf örtlicher Ebene werde das Fundraising an Bedeutung zunehmen. Darüber hinaus müsse die landeskirchliche Ebene auf der Einnahmeseite das Augenmerk neben der Kirchensteuer weiter vorrangig auf Erträge der Vermögensverwaltung richten.

 

Die 60 Synodalen verabschiedeten am Freitag einen ausgeglichenen Haushalt mit einem Volumen in Höhe von rund 78 Millionen Euro. Der Etat liegt damit rund 4,3 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Zur Deckung ist eine Rücklagenentnahme in Höhe von 2.427.905 € vorgesehen. Auch der von der Synode beschlossene Ausbau der Evangelischen Heimvolkshochschule Rastede mit Kosten von rund 1,9 Millionen Euro wird durch eine Rücklagenentnahme finanziert.


Für den laufenden Haushalt rechnet der Oberkirchenrat nach vorsichtigen Schätzungen mit Kirchensteuereinnahmen in Höhe von  42,6 Millionen Euro. 2007 lagen die Kirchensteuereinnahmen bei 49,06 Millionen Euro. Der Anteil der Kircheneinkommenssteuer im Verhältnis zur Kirchenlohnsteuer stieg dabei von 14 Prozent in den 90er Jahren auf 26 Prozent. Zum dritten Mal in Folge erhält die oldenburgische Kirche als einzige Kirche in Westdeutschland 1,7 Millionen Euro aus dem Finanzausgleich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Ursache dafür ist die schwache wirtschaftliche Struktur des Oldenburger Landes.

Synode wählte Annette-Christine Lenk zur Oberkirchenrätin

Annette-Christine Lenk ist neue theologische Oberkirchenrätin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Die 48jährige Theologin aus Merseburg  ((Saalekreis) konnte bei der 2. Tagung der 47. Synode in Rastede im zweiten Wahlgang 32  Stimmen der abgegebenen 57 Stimmen auf sich vereinigen. Bei der Wahl am Sonnabend hatte sich neben Lenk auch Superintendentin Dr. Ingrid Goldhahn-Müller aus Stolzenau der Synode vorgestellt. Im ersten Wahlgang hatte Lenk 28 Stimmen erhalten. Im zweiten Wahlgang genügte die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Beide Kandidatinnen hatten einen Vortrag über das Thema „Qualitätsentwicklung und Pfarramt“ gehalten und sich anschließend den Fragen der 60 Synodalen gestellt. Lenk tritt die Nachfolge von Oberkirchenrätin Dr. Evelin Albrecht an, die zum 1. April 2009 in den Ruhestand tritt. Für die Stelle hatten 43 Bewerbungen vorgelegen. Darunter waren sieben Frauen. Sechs Bewerbungen kamen aus dem Bereich der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Die Stelle ist auf zehn Jahre befristet.

Annette-Christine Lenk aus Merseburg ist seit 1998 Superintendentin im Evangelischen Kirchenkreis Merseburg. Die 48jährige stammt aus Berlin. Nach ihrem Facharbeiterabschluss als Elektromonteurin und dem Abitur studierte sie an der Humboldt-Universität Theologie. Ihre erste Pfarrstelle trat sie in der Kirchengemeinde Hohenweiden in Halle an. Später wechselte sie nach Merseburg, wo sie auch Studenten- und Hochschulpfarrerin war. Darüber hinaus engagierte sie sich unter anderem im Bereich der Krisenintervention, der Notfallseelsorge und der Polizeiseelsorge sowie beim „Runden Tisch für Friedfertigkeit und Demokratie im Saalekreis.“ Lenk ist verheiratet und hat vier Kinder.