2. Verhandlungstag der 12. Tagung der 49. Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
Eröffnung 2. Synodentag
Nach der Andacht mit dem Synodalen Carsten Homann eröffnete Synodenpräsidentin Sabine Blütchen den zweiten Verhandlungstag der 12. Tagung der 49. Synode.
Bericht aus dem Oberkirchenrat
Den Bericht aus dem Oberkirchenrat hat Bischof Thomas Adomeit im Plenum vorgestellt. Im Anschluss fanden vier Gesprächsrunden mit den Dezernatsleitungen und Bischof Adomeit statt.
Oberkirchenrätin Gudrun Mawick berichtete aus dem Dezernat I Gemeindedienst und Seelsorge. Den Bericht aus Dezernat II Recht und Finanzen stellten die Oberkirchenräte Udo Heinen und Sebastian Groß vor und Oberkirchenrat Lars Dede berichtete aus Dezernat III – Bildung und Diakonie.
Die Synodalen nutzten die Möglichkeit, mit den Mitgliedern sowie Referentinnen und Referenten des Oberkirchenrats ins Gespräch und den Austausch zu kommen, um die Bandbreite des kirchlichen Handelns kennenzulernen.
Weiterentwicklung des Ev. Bildungshauses Rastede
Oberkirchenrat Lars Dede bewertete in seinem Bericht die Angebote des Ev. Bildungshauses Rastede als „eine unverzichtbare Plattform für Lernen, Austausch und persönliche Entwicklung“. Da es im Ev. Bildungshaus einen erheblichen Sanierungsstau gebe und die Seminarraumkapazitäten nicht mehr ausreichten, habe die Synode im November 2024 den Beschluss gefasst, dass der Oberkirchenrat einen Beschlussvorschlag zur Weiterentwicklung des Ev. Bildungshauses vorlegen soll, so Dede.
Dafür sei eine Wirtschaftlichkeitsanalyse für die Errichtung eines neuen, freistehenden Seminargebäudes auf dem Gelände und eine Machbarkeitsstudie erstellt worden, die zu dem Ergebnis komme, dass sich die Investition in ein neues Seminarhaus „rechnet“, führte Oberkirchenrat Lars Dede aus.
Weiterhin sei eine „Ertüchtigung des vorhandenen Baubestandes des Ev. Bildungshauses unter Klimaschutzgesichtspunkten“ nötig, informierte der Oberkirchenrat. Diese würde in jedem Fall erhebliche Kosten verursachen.
Aufgrund dieser beiden Überlegungen schlage der Oberkirchenrat vor, dass der 50. Synode die Gelegenheit gegeben werden soll, die notwendigen Entscheidungen zu treffen.
Vor diesem Hintergrund beschloss die Synode mit großer Mehrheit, “die 49. Synode bittet die 50. Synode, die bisherigen Beratungen zur Weiterentwicklung des Ev. Bildungshauses zur Kenntnis zu nehmen und weiter zu verfolgen und empfiehlt dieser, diese mit den Beratungen und Beschlüssen zur Zukunftsfähigkeit der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg in Beziehung zu setzen. Der 50. Synode wird weiterhin empfohlen, den Oberkirchenrat zu beauftragen, ihr vorzuschlagen, wie der Prozess ‘Weiterentwicklung des Ev. Bildungshauses’ weiter gestaltet werden soll.”
Bericht des Leiters der Arbeitsstelle für Umweltfragen und Klimaschutz
In seiner Funktion als neuer Leiter der Arbeitsstelle für Umweltfragen und Klimaschutz informierte Lucas Söker in seinem Bericht, dass es im März 2025 drei Infotage in unterschiedlichen Kirchenkreisen zu dem im April dieses Jahres in Kraft getretenen Gebäudeeffizienzplangesetz (GePG) gegeben habe. Er berichtete von einem großem Interesse an diesen Veranstaltungen. Dadurch sei es möglich gewesen, die Notwendigkeit und die Inhalte des Gesetzes sowie den daraus resultierenden Prozess „GlaubensRäume gestalten“ zu erläutern.
Zudem seien von der Arbeitsstelle für Umweltfragen und Klimaschutz Materialien sowie die Gebäudelisten an alle Kirchenkreise versandt worden, die für das Verfahren und die Umsetzung des GePG benötigt würden.
Als weitere Schwerpunkte der Arbeit der Arbeitsstelle für Umweltfragen und Klimaschutz nannte Söker Veranstaltungen wie die Saatguttauschbörse im Botanischen Garten Oldenburg, das Seminar „Artenvielfalt fördern auf kirchlichen Flächen“ auf dem Neuen Friedhof in Oldenburg und die Online-Veranstaltungsreihe „Klimaschutz rund um den Kirchturm“.
Durch die Kooperation mit dem Regionalen Umweltbildungszentrum Schortens hätten auch im Jahr 2025 Kitas der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg wieder kostenfrei am Bildungsprojekt „EnergiesparKids“ teilnehmen können.
Fördermittel aus dem Grünen Topf seien für 21 Projekte bewilligt worden, so Söker, insgesamt in einer Höhe von 21.545 Euro.
In einem Änderungsantrag schlug der Synodale Kreispfarrer Torsten Maes eine Veränderung im Gebäudeeffizienzplangesetz vor. Diese Änderung sei nötig, so Maes in seiner Einbringung, da die Gebäude der Kindertageseinrichtungen zwar im Eigentum der Kirche stünden, aber ihrer subsidiaren Funktion nach hinsichtlich Instandhaltung, Modernisierung und Klimaertüchtigung öffentlich gefördert und finanziert würden. Daher müsse das Gesetz dieser Tatsache und den Möglichkeiten zur Finanzierung Rechnung tragen und diese Gebäude neben den „eigenen“ Effizienzplänen der Kirche führen. Damit wären Gemeinden mit mehreren KiTas hinsichtlich ihrer Klimaschutzaufgaben entlastet und den Möglichkeiten der Kommunen Rechnung würde getragen, führte Maes aus.
Auf Antrag des Vorsitzenden der Rechts- und Verfassungsausschusses, Jost Richter, wurde der Änderungsantrag zur Beratung in den Rechts- und Verfassungsausschuss verwiesen.
Ausschuss für Gemeindedienst, Seelsorge und Diakonie
Der Ausschuss habe in den letzten Monaten folgende Themen beraten, berichtete die Vorsitzende des Ausschusses, die Synodale Birgit Osterloh: die Satzung des Diakonischen Werks der oldenburgischen Kirche, das Kirchengesetz zur Einführung einer Geschäftsordnung für Gemeindekirchenräte, das Stellenbemessungstool für Kirchenbüros, das kirchliche Archivgut, die Telefonseelsorge in Oldenburg Stadt und Friesland-Wilhelmshaven, eine Eingabe zu Taufzeugen sowie eine Eingabe zu queeren Christ*innen, die jedoch an die 50. Synode weitergegeben wurde.
Der Synodale Rüdiger Schaarschmidt berichtete in Vertretung für die Ausschussvorsitzende Ute Kohring, dass sich der Ausschuss in den vergangenen Monaten mit folgenden Themen beschäftigt habe: u. a. mit Eingaben, Fundraising und Social Media. Im der Synode schriftlich vorliegenden Bericht wurde festgehalten, dass der Ausschuss mit Blick auf die Eingabe 43 „Queere Christ*Innen“ erklärt habe: „Die Anliegen der Eingabe 43 werden unterstützt. Die Einrichtung von einer/oder zwei Arbeitsgruppe/n durch den OKR wird unterstützt. Die Teilnahme von Menschen aus der queeren Community wird ausdrücklich gefordert.“
Bei der Eingabe 41 zu Fachkräftemangel in Kitas habe der Ausschuss die Ablehnung durch den federführenden Ausschuss bestätigt und angeregt, dass alle neuen Mitarbeitenden an religionspädagogischen Kursen teilnehmen sollten, so Schaarschmidt.
Der schriftliche Bericht betonte, dass der Ausschuss im Bereich Fundraising großes Potenzial sehe, insbesondere im digitalen Fundraising und im Erbschaftsmarketing. Der Ausschuss habe sich auch dafür ausgesprochen, den Bereich Social Media weiter auszubauen, um insbesondere junge Menschen zu erreichen, und die Druckausgabe des Magazins „horizontE“ zum Jahresende einzustellen, um zukünftig einen noch stärkeren Schwerpunkt in der digitalen Kommunikation mit jüngeren Zielgruppen zu setzen.
Bericht aus dem Beirat zur Prävention von und Intervention bei sexualisierter Gewalt
Diakon Björn Kraemer, berichtete als Sprecher des Beirats für Prävention und Intervention, dass die Fachstelle Sexualisierte Gewalt nun personell komplett sei. Weiter führte er aus, dass ein wichtiger Kernpunkt der Präventionsarbeit die flächendeckenden Schulungen nach dem EKD-Standard „hinschauen-helfen-handeln“ seien. Zudem falle der Themenkomplex der Schutzkonzepte in den Bereich der Prävention. Bis Ende dieses Jahres müssten alle Gemeinden und Einrichtungen ein Schutzkonzept erstellt haben. Diese seien in Arbeit, so Kraemer.
„Der Beirat möchte an dieser Stelle nochmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass diese Zahlen nicht zufriedenstellend sind und unterstützt die Fachstelle in ihrer Forderung diesen Standard der Präventionsarbeit bis Ende des Jahres umzusetzen“, so Björn Kraemer.
Im Bereich der Aufarbeitung sind laut Kraemer erste Mängel im bisherigen Vorgehen erkannt und benannt worden und konnten zum Teil bereits behoben werden. Zudem sei seitens der Fachstelle Betroffenen, die einer Kontaktaufnahme grundsätzlich positiv gegenüberstehen, ein Gesprächsangebot unterbreitet worden.
Im Bereich der Intervention wolle der Beirat nochmals deutlich darauf hinweisen, so Kraemer, dass die nach wie vor bestehende Zusammensetzung des Interventionsteams – bestehend aus dem Kollegium des Oberkirchenrates – dringend angepasst werden sollte. Kraemer erläuterte, dass neben der Fachstelle gegebenenfalls auch unabhängige Personen von außen einbezogen werden sollten. Zudem müsse auf eine sinnvolle Besetzung bzgl. der verschiedenen Kompetenzen von Mitgliedern geachtet werden.
Bericht aus der Fachstelle zur Prävention von und Intervention bei sexualisierter Gewalt
In seinem Bericht von der Fachstelle zur Prävention von und Intervention bei sexualisierter Gewalt informierte Diakon Björn Kraemer vor der Synode darüber, dass alle Personen aus der nun komplettierten Fachstelle hoch motiviert in ihre Aufgaben gestartet seien. Diese „stehen jederzeit gerne für Fragen aus den Gemeinden und Einrichtungen sowie von Einzelpersonen aus unserer Kirche zur Verfügung,“ bot er an.
Bei der Umgestaltung der Internetseite der Fachstelle seien nun alle Mitarbeitenden als Ansprechpersonen für die unterschiedlichen Bereiche aufgenommen worden. Dadurch bestehe nun sehr sichtbar die Möglichkeit, zu wählen, ob der oder die kontaktsuchende Person sich an eine Frau oder an einen Mann wenden möchte, erklärte Björn Kraemer. Zudem sei versucht worden, die Seite übersichtlicher und betroffenenfreundlicher zu gestalten. Online sei auch eine Übersicht aller Veranstaltungen, die zu dem Thema sexualisierter Gewalt in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg stattfinden, erläutere der Fachstellenleiter. Zudem sei es geplant, Fotos der Mitarbeitenden einzufügen, um die Hemmschwelle für Betroffene weiter abzubauen.
Um die Kommunikation weiterhin zu verbessern und sich bekannter zu machen, habe sich Merle Witt, Juristische Beraterin für Intervention und Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt, Ende August den Kreispfarrer*innen vorgestellt und sei auch gern bereit, an Pfarrkonventen o.ä. teilzunehmen. Weitere Vernetzungsarbeit sei betrieben worden, so zum Beispiel mit den Fachstellen der anderen Landeskirchen der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen und anderen nicht-kirchlichen Einrichtungen in diesem Themengebiet.
„Das Thema sexualisierte Gewalt in unserer Kirche wird uns noch lange begleiten und immer wieder aufs Neue herausfordern. Dessen sind wir uns nicht nur bewusst, sondern vollkommen davon überzeugt“, schloss Björn Kraemer seinen Bericht.
Bericht der Gleichstellungsbeauftragten
Die Gleichstellungsbeauftragte der oldenburgischen Kirche, Doris Vogel-Grunwald, berichtete den Synodalen, dass Gleichstellung weiterhin ein schwieriges, aber wichtiges Thema sei. Sie führte aus, Diskriminierung werde durch eine neue AGG-Beschwerdestelle bearbeitet. Darüber hinaus seien Schulungen für Mitarbeitende und Leitungen nötig. Ein Fortbildungstag mit rund 60 Teilnehmenden habe Themen wie Rassismus und Sexismus behandelt. Eine Umfrage zu Vielfalt soll in einen „Code of Conduct“ einfließen, der Anfang 2026 beraten werde.
Vogel-Grunwald berichtete weiterhin, dass ein Leitfaden zur geschlechtergerechten Sprache verbindlich beschlossen worden sei. Praktische Maßnahmen seien u.a. Banner und T-Shirts für CSDs, geschlechterneutrale Toiletten mit Menstruationsartikeln sowie eine Aktion zum Orange Day. Sie kritisierte, dass sie nicht immer gesetzeskonform in Personalprozesse einbezogen werde. Für die Zukunft kündigte sie die Begleitung der Verwaltungsreform, die Umsetzung des Code of Conduct und weitere Sensibilisierungsmaßnahmen an. Gleichstellung müsse „dicke Bretter bohren“, betonte Vogel-Grunwald.
Synoden-Vizepräsident Nico Szameitat brachte im Auftrag des Synodenpräsidiums einen Antrag zum Schutzkonzept der Synode ein. Die Synodalen beschlossen daraufhin mit sehr großer Mehrheit, dass der sich im Januar 2026 konstituierenden 50. Synode empfohlen werde, „sich inhaltlich mit dem/einem Schutzkonzept der Synode zu befassen und entsprechend dem zu verabredenden Verhaltenskodex das vorliegende Konzept zu überarbeiten.“
Der 50. Synode wurde weiterhin empfohlen, „dass ein Team aus mehreren Kolleg*innen, die Kompetenzen für ein Awarenessteam mitbringen, berufen wird, um sich die Aufgabe während der Tagungen aufteilen zu können.“
Bericht aus dem Beirat für Kirchenmusik
Mehrere Kantor*innen-Stellen seien im Bereich der oldenburgischen Kirche erfolgreich neu besetzt worden, berichtete der Vizepräsident der Synode, Pfarrer Nico Szameitat, Vorsitzender des Beirats für Kirchenmusik. Zwei Berufsanfänger*innen würden dabei ein begleitetes Einstiegsprogramm durchlaufen.
Für das neue Evangelische Gesangbuch werde von November 2025 bis Palmsonntag 2026 eine Erprobung in ausgewählten Kirchengemeinden stattfinden. Dies sei auch digital über gesangbuch.de oder als App möglich. Das fertige Gesangbuch müsse dann von der 50. Synode beschlossen werden und soll im Jahr 2028 erscheinen.
Der Beirat kritisierte, dass Kirchenmusiker*innen in manchen Kirchengemeinden nicht in die interprofessionellen Teams einbezogen würden und forderte ihre Beteiligung. Zudem gebe es nun ein Schutzkonzept für Kirchenmusik. Alle Kantor*innen seien geschult worden.
Szameitat berichtete, dass restaurierte Orgeln in Berne und Oldenburg wieder bzw. bald einsatzbereit seien. Für die Zukunft seien Großveranstaltungen wie das Musical „Bethlehem“ im Dezember 2026 und das Chorverbandsfest 2028 geplant. Auch stünden Ruhestände wichtiger Leitungspositionen bevor, weshalb Nachfolgen früh bedacht werden müssten.
Bericht zum Stand der Neustrukturierung der Verwaltung
Oberkirchenrat Sebastian Groß berichtete, dass die Neustrukturierung der Gemeinsamen Kirchenverwaltung (GKV) begonnen habe. Grundlage sei das von der Synode beschlossene Kirchenverwaltungsgesetz, das ab 1.1.2026 gelte. Eine Projektleitungsgruppe mit vier Personen leite die Umsetzung, das Kollegium des Oberkirchenrates fungiere als Lenkungsgruppe.
Insgesamt seien über 100 Arbeitspakete in zehn Teilprojekte gegliedert worden (u.a. Personal, Standorte, Organisation, Digitalisierung, Finanzen). Erste Schritte seien erfolgt: die Leitung der GKV sei ausgeschrieben, Stellenprofile erstellt und eine neue Kollegin für den Bereich Inneres und Digitales eingestellt. Zudem sei eine Wohnortanalyse erstellt worden.
Die Mitarbeitenden würden regelmäßig informiert und weitere Beteiligungsformate mit der Mitarbeitervertretung (MAV) und der Gleichstellungsstelle entwickelt, so Groß. Er betonte, dass die Umsetzung trotz hoher Belastung dank des Engagements der Mitarbeitenden vorankomme und man „auf gutem Kurs in Richtung Zukunft“ sei.
Bericht aus dem Kirchensteuerbeirat
Als Vorsitzender berichtete Jost Richter aus dem Kirchensteuerbeirat. Das Gebäudeeffizienzplangesetz (GePG) schaffe nun eine Übergangsregelung, bis dann zu einem späteren Zeitpunkt die zu erstellenden Gebäudeeffizienzpläne die notwendige Klarheit in den Kirchengemeinden schaffen würden.
Der Kirchensteuerbeirat habe die Änderung der Förderrichtlinie für die Durchführung und Finanzierung von Baumaßnahmen an Kirchen, Gemeindehäusern und Pfarrhäusern sowie die Gesamtzuweisungen für das Haushaltsjahr 2026 beschlossen, so Richter.
Im Zuge der diesjährigen Bereisung seien einige der denkmalgeschützten Kirchen der Kirchengemeinde Wangerland besichtigt worden. Der Ausschuss habe sich auch vom Bauvorschritt des Bauvorhabens „Dietrich-Bonhoeffer-Kirche“ in Schortens ein Bild gemacht. Jost Richter bedankte sich bei allen Mitgliedern des Kirchensteuerbeirates sowie bei allen Mitarbeitenden des Oberkirchenrats, die dadurch die Arbeit im Beirat in ganz erheblichem Umfange erleichtern würden.
Schriftlicher Bericht über die 14. Synode der EKD
Pfarrerin Sonja Brockmann berichtete von der 14. Synode der Evangelischen Kirche (EKD), die vom 7. bis 12. November 2025 in Dresden getagt hatte. Diese Tagung habe in einer Zeit großer kirchlicher, gesellschaftlicher und politischer Herausforderungen stattgefunden. Große Themen wie Macht und Teilhabe, Frieden, Klimagerechtigkeit, die Zukunft demokratischer Kultur sowie Fragen nach der kirchlichen Identität hätten die Beratungen ebenso wie strukturelle Reformen und die ökumenische Zusammenarbeit geprägt, so Brockmann.
Die EKD-Synode habe den Entwurf zur Verringerung der Zahl der EKD-Synodalen ab der neuen Legislaturperiode 2027 (um ca. 25 %, bemessen an den Mitgliederzahlen der Landeskirchen) intensiv diskutiert. Brockmann berichtete auch vom neuen Evangelischen Gesangbuch, das in die Erprobungsphase gehe. Gemeinden und Interessierte können online über den Verlag am Birnbach einen Zugang zum digitalen Erprobungsbestand bekommen.
Weiterhin berichtete Brockmann, dass das Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt (BeFo) in Dresden seinen Jahresbericht vorgestellt habe. Als weitere zentrale Themen der EKD-Tagung benannte Brockmann die neue Anerkennungsrichtlinie, die ab 1. Januar 2026 bundesweit einheitliche Standards und Abläufe für finanzielle Anerkennungen schaffe, sowie den Beginn der Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommissionen (URAKs). Die Betroffenenvertreterin im EKD-Beteiligungsforum, Nancy Janz, habe vor zu langsamen Veränderungsprozessen, die Betroffene belasten, gewarnt.
In ihrem Bericht des EKD-Präsidiums in Dresden habe Anna-Nicole Heinrich die Notwendigkeit aktiver Friedensarbeit hervorgehoben und ermutigt, in komplexen Konflikten „Zwischentöne“ auszuhalten. Sie habe vor autoritärem Denken, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit gewarnt und das Bekenntnis der Kirche zur Demokratie bekräftigt. Bischöfin Kirsten Fehrs habe im EKD-Ratsbericht in Dresden zu Wachsamkeit und Verantwortung in Zeiten gesellschaftlicher Spaltung aufgerufen und vor rechtsextremen Tendenzen gewarnt und das kirchliche Engagement für Demokratie, Menschenrechte und interreligiösen Dialog bekräftigt.
Weiter berichtete sie, dass die EKD ihre Friedensethik mit der Denkschrift „Welt in Unordnung – Gerechter Friede im Blick“ grundlegend aktualisiert habe. Angesichts veränderter Sicherheitslagen, hybrider Bedrohungen und neuer Kriege betone diese den Schutz von gefährdeten Menschen als Gebot der Nächstenliebe. Gewalt bleibe nur als letztes Mittel verantwortbar und stets ethisch zu prüfen.
Übergabebericht Projekt Zukunftsfähigkeit der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
Pfarrer i.R. Kai Wessels stellte den aktuellen Stand des Projekts "Zukunftsfähigkeit der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg” vor. Wessels ist Leiter des neuen Projektteams zur Umsetzung, das dem Oberkirchenrat Entscheidungen zum Prioritätenprozess vorbereitet und die Planung und Durchführung begleitet. Projekts Das Projekt "Zukunftsfähigkeit der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg” ist die Fortsetzung des Prioritätenprozesses der oldenburgischen Kirche, für den ein Sparkonzept erarbeitet werden soll.
Laut Wessels wurde als Projektauftrag definiert: „Erstellen eines Gesamtkonzeptes für die finanzielle und inhaltliche Zukunftsfähigkeit der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg als Entscheidungsvorlage für die 50. Synode“, mit den beiden Aufträgen:
1. Inhaltliche Überprüfung und Neuaufstellung der Aufgaben auf der Basis der Prioritäten
2. Aufsetzen eines Innovationsprozesses zur Identifikation von innovativen Projekten, Kooperationsmöglichkeiten und abzubauenden Parallelstrukturen.
In den nun folgenden Phasen gehe es darum, grundlegende Informationen und Ideen zur Gestaltung der Prioritätensetzung zu erheben, zu bearbeiten und so zusammenzustellen, dass der Oberkirchenrat Vorlagen zur Beratung und Entscheidung eines „Gesamtkonzeptes zur finanziellen und inhaltlichen Zukunftsfähigkeit der ELKiO“ in die 50. Synode einbringen könne, wobei es das Ziel sei, das Gesamtkonzept auf der 2. Tagung der 50. Synode im Herbst 2026 zu beschließen, führte Kai Wessels weiter aus.
Die Synodalen beschlossen mit großer Mehrheit, der 50. Synode zu empfehlen, "den Auftrag an den OKR zur Erstellung eines Gesamtkonzeptes* für die finanzielle und inhaltliche Zukunft der ELKiO auf der Basis der Prioritätensetzung zu bestätigen und in ihren Beratungen die Ergebnisse, Einsichten und Neustrukturierungsvorschläge des Projektes „Zukunftsfähigkeit der ELKiO“ (ehemals Prioritätenprozess) zu berücksichtigen sowie sich den Zeitplan der Projektplanung zu eigen zu machen, damit auf der 2. Tagung der 50. Synode ein Gesamtkonzept zur finanziellen und inhaltlichen Zukunftsfähigkeit der ELKiO beschlossen werden kann.“
*ursprünglich Sparkonzept
Haushaltsgesetz für das Haushaltsjahr 2026 - 2. Lesung
Die Synodalen beschlossen das Haushaltsgesetz der oldenburgischen Kirche für das Haushaltsjahr 2026 einstimmig bei fünf Enthaltungen in zweiter Lesung.
Kirchengesetz über die Veräußerung von Grundvermögen in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg - 2. Lesung
Die Synodalen haben das Kirchengesetz über die Veräußerung von Grundvermögen in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg einstimmig bei vier Enthaltungen in zweiter Lesung beschlossen.
Kirchengesetz über die Vertretung der Pfarrpersonen (Pfarrvertretungsgesetz) - 2. Lesung
Die Synodalen haben das Kirchengesetz über die Vertretung der Pfarrpersonen (Pfarrvertretungsgesetz) einstimmig bei vier Enthaltungen in zweiter Lesung beschlossen.
Kirchengesetz über die Bildung der Ev.-luth. Kirchengemeinde Nordgemeinde Wilhelmshaven - 2. Lesung
Die Synodalen haben das Kirchengesetz über die Bildung der Ev.-luth. Kirchengemeinde Nordgemeinde Wilhelmshaven einstimmig bei einer Enthaltung in zweiter Lesung beschlossen.
Kirchengesetz über die Auflösung der Kirchengemeinden Minsen und Wiarden und die Zusammenlegung mit der Kirchengemeinde Wangerland - 2. Lesung
Die Synodalen haben das Kirchengesetz über die Auflösung der Kirchengemeinden Minsen und Wiarden und die Zusammenlegung mit der Kirchengemeinde Wangerland einstimmig bei einer Enthaltung in zweiter Lesung beschlossen.
Kirchengesetz zur Änderung des Gesetzes über die Kirchenkreise und Sitzverteilung in den Kreissynoden (Kirchenkreisgesetz) - 2. Lesung
Die Synodalen haben das Kirchengesetz zur Änderung des Gesetzes über die Kirchenkreise und Sitzverteilung in den Kreissynoden (Kirchenkreisgesetz) einstimmig bei drei Enthaltungen in zweiter Lesung beschlossen.
Kirchengesetz zur Änderung des Kirchengesetzes betreffend die Einführung einer Geschäftsordnung für Gemeindekirchenräte in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg - 2. Lesung
Die Synodalen haben das Kirchengesetz zur Änderung des Kirchengesetzes betreffend die Einführung einer Geschäftsordnung für Gemeindekirchenräte in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg einstimmig bei zwei Enthaltungen in zweiter Lesung beschlossen.
Eingaben
Die Eingaben an die Synode wurden zur Weiterarbeit in die Ausschüsse beziehungsweise an den Gemeinsamen Kirchenausschuss verwiesen.
Bestellung in den Rat der Konföderation ev. Kirchen in Niedersachsen
Bischof Adomeit informierte die Synode, dass Synodenpräsidentin Sabine Blütchen von ihrem Amt als stellvertretendes Mitglied des Rates der Konföderation evangelischer Kirchen zurückgetreten ist.
Auf Empfehlung des Oberkirchenrats wählte die Synode Lena Oltmann, persönliche Referentin im Dezernat II - Recht, zum stellvertretenden Mitglied des Rates der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.
Bericht aus dem Präsidium
Synodenpräsidentin Sabine Blütchen kündigte im Bericht aus dem Präsidium an, dass das Ergebnis der Feedback-Abfrage dem dem Präsidium der 50. Synode zur Verfügung gestellt werde. Zudem schlug das Präsidium der Synode auf Empfehlung der Gleichstellungsbeauftragten und der Mitarbeitenden der Fachstelle Sexualisierte Gewalt vor, dass sich die Synodalen der 50. Synode inhaltlich mit einem Schutzkonzept der Synode befassen und entsprechend dem zu verabredenden Verhaltenskodex das vorliegende Konzept überarbeiten mögen.
Mit einem Dank für die gute Zusammenarbeit an die Präsidiumsmitglieder schloss Sabine Blütchen ihren Bericht.
Im Anschluss gab Synodenpräsidentin Blütchen einen Rückblick über die zwölf ordentlichen und vier außerordentlichen Tagungen der 49. Synode im Zeitraum Januar 2020 bis Ende 2026.
Abschließend sagte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen: „Es war mir eine Ehre, diese Synode leiten zu dürfen. Bleiben Sie behütet!“
Der Synodale Jost Richter dankte Synodenpräsidentin Blütchen für die Leitung der Synode und ihre engagierte Arbeit als Synodenpräsidentin in den vergangenen 18 Jahren und in ihren vielen anderen Funktionen in und für die oldenburgische Kirche.
Dass Blütchen der neuen Synode nicht mehr angehören werde, „müssen wir schweren Herzens akzeptieren, so ganz fassen können wir es noch nicht“, so Jost Richter. Er habe sich "auf jeden Tag der von dir geleiteten Synodentagungen gefreut.“
Synodenpräsidentin Sabine Blütchen beschloss die Verhandlungen der 12. Tagung der 49. Synode.
Am 10. Januar 2026 kommt die 50. Synode zu ihrer konstituierenden Tagung zusammen.
Die reguläre 1. Tagung wird vom 28. bis 30. Mai 2026 im Evangelischen Bildungshaus Rastede stattfinden.
Von der Synodentagung berichteten Birgit Blank, Esben Fest, Dirk-Michael Grötzsch, Sabine Schlösser und Lucas Söker.

































