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Beiträge zur Synode

Weitere Beiträge zur Synode finden Sie auf den folgenden Kanälen der oldenburgischen Kirche:

Eröffnung des dritten Verhandlungstages

Nach der Andacht des Synodalen Philipp Hoffmann eröffnete Synodenpräsidentin Sabine Blütchen den dritten Verhandlungstag der 5. Tagung der 49. Synode im Bildungshaus Rastede.

 

Anschließend verpflichtete die Synodenpräsidentin den Ersatzsynodalen Joachim Schaar (Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven).

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Wort der Synode zum Ukraine-Krieg

Nach einer leichten Überarbeitung des Entwurfes von Bischof Thomas Adomeit folgte die Synode nach einer Aussprache dem Bischofsbericht und machte sich diesen als „Wort der Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg“ zum Ukraine-Krieg mit großer Mehrheit zu eigen.  

 

Wort der Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg zum Ukraine-Krieg
5. Tagung der 49. Synode, 21.05.2022

   
Es ist Krieg in Europa – und das lässt uns als Europäerinnen und Europäer, als Christinnen und Christen und als Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg nicht kalt. Wir sind entsetzt.
   

1. Für den Krieg von Präsident Putin und seiner Regierung gegen die Ukraine gibt es keine Rechtfertigung. Der menschenverachtende Angriffskrieg auf die Ukraine verstößt gegen die völkerrechtlichen Vorgaben der UN-Charta. Die Bombardierung der Zivilbevölkerung, die Zerstörung der Infrastruktur, die humanitäre Notlage machen wütend und fassungslos. Wir sprechen allen Menschen, die in der Ukraine und angrenzenden Ländern von der unfassbaren Gewalt des Krieges betroffen sind, unser tiefes Mitgefühl aus. Als Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg stehen wir an der Seite der Opfer des Krieges und setzen uns mit aller Macht für die Geflüchteten ein. Wir stehen an der Seite all derer, die sich um den Frieden bemühen – auch in Belarus und Russland.


2. Das Recht der Ukraine, sich selbst gegen einen Aggressor zu schützen, das Recht auf Selbstverteidigung, ist unbestritten. Mit dieser Sichtweise verbindet sich die Haltung vieler Verantwortungsträger*innen, Waffenlieferungen an die Ukraine zu legitimieren. Putin darf mit seinem Vorgehen nicht siegen, denn dann wäre die Stärke des Völkerrechts ausgetauscht gegen das Recht des Stärkeren – und das betrifft unsere europäische Sicherheitsordnung insgesamt. Wir können die Überlegungen zu Waffenlieferungen nachvollziehen, scheint doch der unbewaffnete Widerstand gegen den Krieg nicht auszureichen. Wir erinnern in diesem Zusammenhang jedoch, dass die Bundesrepublik Deutschland und auch die EU sich verpflichtet haben, keine Waffen in Länder zu liefern, die in bewaffnete Auseinandersetzungen verwickelt sind. In der Zerrissenheit zwischen dem Recht auf Selbstverteidigung der Ukraine und der Frage der Waffenlieferungen dorthin werden wir Schuld auf uns laden. Es ist schwer auszuhalten, dass es keine allein richtige Entscheidung gibt – denn es gibt keinen gerechten Krieg.


3. Vor diesem Hintergrund sehen wir den Beschluss der Bundesregierung kritisch, der Bundeswehr zusätzlich 100 Mrd. Euro zur Verfügung zu stellen. Eine Erhaltung der Verteidigungsfähigkeit  akzeptieren wir dabei, eine massive Aufrüstung lehnen wir ab. Eine breite gesellschaftliche Debatte über unsere gesellschaftlichen Werte ist dabei anzustoßen, die insbesondere die deutsche Friedenspflicht und Verteidigungsfähigkeit diskutiert. Diese Mehrausgaben dürfen nicht zu Kürzungen im Bundeshaushalt im Bereich der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit und der humanitären Hilfe führen, weil dies Friedensbemühungen auch in anderen Konfliktlagen erschwert. Unter dem biblischen Leitwort Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens (Lukas 1,79) hat die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg bis 2019 einen mehrjährigen friedensethischen Konsultationsprozess  durchgeführt, in dem auch der enge Zusammenhang zwischen Frieden, Entwicklung und Gerechtigkeit betont wurde.

 

4. Frieden war für uns so selbstverständlich, dass wir uns zu wenig um ihn bemüht haben. Wir haben zu oft weggeschaut, wenn wir von Kriegen gehört haben, da sie mit unserem Leben so wenig Berührung hatten. Krieg aber soll nach Gottes Willen nicht sein, nirgendwo. Als eine friedensethische Konsequenz dieser Überlegungen ist festzuhalten, dass es ein zentrales Anliegen evangelischer Friedenarbeit sein muss, z. B. durch Initiativen zur Völkerverständigung oder entwicklungs- und klimapolitisches Engagement und weitere geeignete Maßnahmen dazu beizutragen, dass Kriegsszenarien nicht mehr oder zumindest immer seltener eintreten. Weiter muss sich die evangelische Friedensethik damit auseinandersetzen, durch welche Mechanismen die Geltung des Völkerrechtes so abgesichert werden kann, dass ein Rechtsbruch wirksam unterbunden werden kann.

 

5. Das Leben siegt über den Tod, das glauben wir mit der Auferweckung Jesu Christi. Wir sind nicht hoffnungslos. Wir bitten alle Glaubenden, für den Frieden in der Ukraine zu beten. Gott hört uns. Wir wollen uns und anderen zur Stärkung Hoffnungsräume öffnen. Nur mit Hoffnung lässt sich die Welt verändern, lässt sich Frieden erreichen, kann Zukunft werden. 

 

6. Und auch wenn in der aktuellen Situation der zivile Widerstand nicht ausreichend zu sein scheint, muss diese Position als Orientierung für politisches Handeln erkennbar bleiben, denn Gewalt ist keine Lösung. Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen (Matthäus 5,9), so heißt es in der Bergpredigt in der Erwartung, dass sich Gottes versöhnendes und liebendes Handeln am Ende der Zeiten gegen alle Gewalt durchsetzen wird. Wir werden immer wieder daran erinnern, alles Erdenkliche zu versuchen, eine diplomatische Lösung zu erreichen.

 

Der Wortlaut als pdf-Datei.
 

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Bericht aus dem Gemeinsamen Kirchenausschuss

Oberkirchenrat Frank Lütjelüschen ergänzte seinen schriftlichen Bericht mit einer mündlichen Stellungnahme. Im Anschluss schloss sich eine Aussprache an.

 

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Ausschuss für theologische u. liturgische Fragen, Schöpfungsverantwortung, Mission und Ökumene

Der Synodale Pfarrer Dr. Oliver Dürr berichtete, der Ausschuss habe einen Antrag an den GKA zur Beschäftigung mit dem Thema: „Theologie und Pandemie“ gestellt. Für diesen Themenkomplex sei der Vortrag vorgesehen: Wer hat Angst vor dem allmächtigen Gott? Theologische Fragen und Ergebnisse der zweiten Tagung der GEKE zur Pandemie vom 08. – 10. 10. 2021 in Rom: „Being church together in a pandemic“ – Reflections from a protestant Perspective. Theologische Eindrücke von Pfarrer Dr. Oliver Dürr. 
 

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Finanz- und Personalausschuss

Aus dem Finanz- und Personalausschuss berichtete die Synodale Birgit Osterloh. Im Zusammenhang des Klimaschutzkonzeptes sei vom Oberkirchenrat eine Beschlussvorlage vorgelegt worden. 

 

Die Synode unterstützt den vorgeschlagenen Finanzierungsvorschlag. Voraussetzung ist hierbei die Sicherstellung einer Finanzierung in Höhe von 70 Prozent durch die Nationale Klimaschutz Initiative (NKI). Auch die angestrebte Stellenausdehnung um eine 50-Prozent-Stelle auf eine Vollbeschäftigten-Stelle, bei um ein Jahr verlängerter Laufzeit wird bei Vorliegen eines positiven Förderbescheides unterstützt. 

 

Die Synode stimmte dem Beschluss zu.

 

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Bericht aus dem Beschäftigungsfonds

Die Synodale Birgit Osterloh stellte den Bericht aus dem Beschäftigungsfonds vor. Der Synode wurde folgender Antrag zur Abstimmung vorgestellt.
 

Der Oberkirchenrat wird beauftragt

1.)  in Abstimmung mit dem Kuratorium des Beschäftigungsfonds ein Konzept, auf Grundlage der Anlage zum Bericht des Beschäftigungsfonds, zu entwickeln, über das die Synode dann im November (6. Tagung der 49.Synode) entscheiden kann.

Dabei soll auch geprüft werden, ob der Beschäftigungsfonds analog zum Innovationsfonds aufgestellt werden kann.

2.) der Synode auf der 6. Tagung ein Änderungsgesetz zu § 9 BeschfG vorzulegen, mit dem

a) sichergestellt wird, dass das noch vorhandene Sondervermögen in eine eigene RÜckstellung zur Sicherung der angestrebten Zwecke überführt wird und

b) ggf. die Befristung auf den 31. Dezember 2023 verlängert wird.

 

Die Synode unterstützte den Antrag mit großer Mehrheit.

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Berichte aus den synodalen Ausschüssen und Gremien

Im Verlauf der Tagung wurden die Berichte weiterer synodaler Ausschüsse und Gremien vorgestellt. Dazu gehörten Berichte aus dem Ausschuss für Jugend, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit, dem Rechnungsprüfungsausschuss, des Kirchensteuerbeirates, der Landeskirchenmusikdirektorin, aus der Arbeitsgruppe zur Fluchterfahrung und  Zwischenberichte zur Konzeption für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie zum Stand der Entwicklungen des Diakonischen Werkes der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg e.V..

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Änderungsgesetz über das Kirchengesetz der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen über den Rechtshof – 2. Lesung

Die Synode stimmte dem Änderungsgesetz in 2. Lesung zu.

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Nachwahl in Gremien

Durch das Ausscheiden von Synodalen aus dem Kirchenparlament, wurden einige Gremien und Ausschüsse neu besetzt.


Wahl in das Visitationsteam als theologisches stellvertretendes Mitglied
Pfarrerin Doris Möllenberg

 

Für den Gemeinsamen Kirchenausschuss als 2. stellvertretendes Mitglied
Pfarrerin Susanne Bruns
 

Für den Wahlvorbereitungsausschuss als theologisches Mitglied
Pfarrerin Susanne Bruns

 

Für den Wahlvorbereitungsausschuss als stellvertretendes nichttheologisches Mitglied
Rüdiger Schaarschmidt

 

In den Rechts- und Verfassungsausschuss wird künftig Pfarrerin Doris Möllenberg mitarbeiten.

 

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Vorlagen und Eingaben

Die an die Synode gerichtete Eingabe wurde zur Bearbeitung an den zuständigen Ausschuss überweisen. 

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Rederecht für fachkundige Personen bei Tagungen der Synode

Der Synodale Björn Kraemer brachte den folgenden Antrag der Synode ein:
"Die Geschäftsordnung der Synode ist so zu ändern, dass durch Geschäftsordnungsantrag eines*einer Synodalen das Rederecht an fachkundige Personen aus den Ausschüssen erteilt werden kann. Dies ist auf den jeweiligen TOP zu beschränken."

 

Die Synode hat den Antrag angenommen.

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Interprofessionelle Teams

Zum Antrag des Theologischen Ausschusses zu den Interprofessionellen Teams verabschiedete die Synode mehrheitlich einen Änderungsantrag:

 (1) Die theologische Begleitung - insbesondere zur Klärung von pastoralem Professionsspezifikum und Interprofessionelle Teams - wird durch die schon in der 4. Tagung der 49. Synode beauftragten Ausschüsse und die neu eingerichtete AG des Ausschusses für theologische und liturgische Fragen, Schöpfungsverantwortung, Mission und Ökumene weiter wahrgenommen.
 (2) Die Möglichkeit der Übertragung der Sakramentsverwaltung auf nicht ordinierte Personen muss theologisch geprüft werden. Vorschläge für dafür mögliche zu ändernde rechtliche Regelungen können gemacht werden.
 (3) Die Ergebnisse der theologischen Prüfung werden spätestens zur 7. Tagung der Synode vorgetragen, damit die Synode dann dazu einen Beschluss fassen kann.

 

Oberkirchenrätin Mawick und einige Synodale plädierten dafür, dass es schon jetzt während der Erprobungsphase in den Interprofessionellen Teams möglich sein sollte, die Sakramentsverwaltung auf nichtordinierte Personen zu übertragen. Die Synode folgte aber mit großer Mehrheit dem Antrag, dass die Entscheidung über die Sakramentsverwaltung erst nach ausführlicher Diskussion auf der 7. Tagung im nächsten Jahr erfolgen soll. Unabhängig von diesem Thema soll auf der Herbsttagung das Erprobungsgesetz beraten werden.

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Jahresthema 2023

Bischof Thomas Adomeit stellte das Jahresthema für das Jahr 2023 vor. In diesem seien die Impulse aus der Jugendsynode und der Wunsch nach Partizipation aufgegriffen worden.

Die Synode beschloß das Jahresthema 2023 unter dem Arbeitstitel
„Dabeisein und Dazugehören“ und bat den Gemeinsamen Kirchenausschuss um Vorbereitung.
 

Es schloss sich eine kontroverse Aussprache an. Die Synode stimmte dem Jahresthema zu.

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Abschluss der Synodentagung

Der Synodale Jost Richter dankte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen für die Leitung der Synode.
   
Nach Gebet und Segen durch Bischof Thomas Adomeit schloss Synodenpräsidentin Sabine Blütchen die Verhandlungen der 5. Tagung der 49. Synode.
   
Zu ihrer 6. Tagung wird die 49. Synode vom 17. bis 19. November 2022 im Evangelischen Bildungshaus Rastede zusammenkommen.
   
Von der Synodentagung berichteten Esben Fest, Sascha Fischer, Benjamin Köpper, Pfarrer Hans-Werner Kögel, Franca Müller, Sabine Schlösser, Manfred Scholz, Lukas Söker, Sascha Stüber und Jannis Wachtendorf.

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